Schicksalszeit und lineare Zeit
Heute offenbart sich dieser "semitische Geist" im Glauben an ständigen
wirtschaftlichen Fortschritt und dessen ideologischen Ablegern: Kommunismus und
Liberalismus. Doch man begegnet auch im europäischen Erbe dem Begriff der
Endzeiten, obgleich die europäischen Endzeiten seit immer zyklischer Natur
gewesen sind. In seinem Werk beschreibt Ernst Jünger die Schicksalszeiten im
Gegensatz zu heutigen technokratischen, geradlinigen und meßbaren Zeiten. Kann
es für Europäer noch schlimmer werden, als es schon ist? "Das Schicksal darf
geahnt, gefühlt, gefürchtet, aber es darf nicht gewußt werden. Verhielte es sich
anders, so würde der Mensch das Leben eines Gefangenen führen, der die Stunde
seiner Hinrichtung kennt" (1).
Für viele Menschen in Osteuropa - und besonders für die Systemkritiker - war
einst das kommunistische System das Sinnbild der Endzeiten, das nachfolgende
Spätzeiten unbedingt ausschließen sollte. Der Zeitverlauf schien im Kommunismus
für immer verriegelt. Nach der Katastrophe von 1945 waren viele intelligente
Europäer der Ansicht, daß nicht nur das Ende einer* Welt hereingebrochen war,
sondern das Ende der Welt schlechthin.
Für postmoderne Europäer stellt sich
nun die Frage: Wo liegen die lokalen europäischen Endzeiten und wo liegt die
globale Endzeit? Vielleicht sind die europäischen Endzeiten schon lange vorbei -
und vielleicht sind alle Europäer schon seit Jahrzehnten tief im genetischen
Verfall begriffen. Vielleicht sind Europäer am Ende schon etwas, das diesen
Namen gar nicht mehr verdient? Das Problem für Europäer liegt in der richtigen
Benennung der heutigen Systemzeiten, die zwar, wenn in großem historischem
Zeitraum gesehen, keine Rolle spielen, aber deren peinliche Dauer für ein
Menschenalter eine Ewigkeit bedeutet. Wie sollen wir diese Zeit bewerten?
Die Zeitwahrnehmung, besonders im Ernstfall, wird am besten auf dem Balkan
bemessen, einem Teil Europas, der ständig den großen tektonischen Einflüssen
ausgesetzt ist. Balkanisierung ist nicht nur eine Frage geopolitischer
Entortung. Balkanisierung heißt auch: eine geistesgeschichtliche Entartung,
wobei sich verschiedene politische Identitäten vermischen und ständig von
anderen Identitäten ersetzt werden. Jedoch, angesichts der heranrückenden
Katastrophen, kann jede Balkanisierung auch ein scharfes Ãœberlebenstalent
hervorrufen. Dieses Talent kann man nur als gelassener Einzelgänger ohne
irgendwelche politischen Verbindungen mit der heutigen Welt üben. Wenn nötig,
sollte man, wie es seit Jahrhunderten auf dem Balkan ist üblich ist, als Bauer
leben, aber im Notfall auch schnell zur Waffe greifen können.
Die zwei Seiten der Balkanisierung
Heute jedoch gibt es zwei verschiedene
Seiten der Balkanisierung. Auf der einen Seite gibt es
in Europa noch immer den abgenutzten Haß zwischen
artverwandten Europäern. Auf der anderen Seite kann
man in ganzem Europa die herankommenden Kleinkriege
mit Nichteuropäern als eine Art Neubalkanisierung
betrachten. Im Lichte der ständigen Völkerwanderungen
aus der Dritten Welt in der Richtung Europas sind alle
Europäer Balkanesen geworden oder sollten sogar
Balkanesen sein: Nicht unbedingt im negativen Sinne,
sondern auch im positiven Ãœberlebenssinne. Wer
inmitten der wilden Tiere lebt, muß auch selbst ein
Tier werden. Wie der italienische Soziologe, Vilfredo
Pareto, treffend vor einhundert Jahren prophezeit hat:
"Wer zum Lamm wird, findet bald einen Wolf, der einen
auffrißt." (2).
Balkanisierung und interethnische
Kleinkriege in Europa scheinen unvermeidlich zu sein,
obgleich wir noch nicht wissen, welche Gestalt diese
Balkanisierung und Kleinkriege annehmen werden. Man
sollte sich wieder an den merkwürdigen Charakter des
Anarchs von Ernst Jünger aus seinem Roman Eumeswil*
erinnern. Der Protagonist Martin Venator alias Anarch,
lebt in der multikulturellen Kasbah sein Doppelleben;
er ist kein Rebell, kein Dissident und hat sich auch
sehr gut ins System eingefügt. Jedoch in seinem
Versteck hat er neben seinen Büchern auch Waffen. Er
haßt das System. Jüngers Roman kann auch als
Bildungsroman für die heutigen Generationen der jungen
Europäer gelten, ähnlich dem jüngsten Balkankrieg, der
auch eine didaktische Rolle für viele kroatischen
Kämpfer spielte.
Totalüberfremdung - Gefahr und Chance
Kulturfremde Einwanderung nach Europa
verlangt deswegen von uns eine neue Definition von uns
selbst. Und hier sind wir Zeuge einer großen
Geschichtsironie: Unser heutiges ethnisches Bewußtsein
und Kulturbewußtsein wächst im Verhältnis zu den
Wellen der Ankunft nichteuropäischer Zuwanderer nach
Europa. Je mehr hereinkommen, desto mehr sind wir uns
unserer eigenen Herkunft bewußt. Können die heutigen
europäischen Nationalisten kulturell und ethnisch eine
Vorstellung von sich selbst haben, ohne sich vom
Anderen abzugrenzen? Die Endzeiten setzen immer die
Ausgrenzung des Andersartigen voraus. Das erinnert an
die kroatische Alt-Rechte, die ihr Kroatentum fast
ausschließlich auf dem Anti-Serbentum aufbaut. Gäbe es
irgendeine nationale oder rassische Identität ohne die
wahrgenommene oder die vorgestellte Gefahr von anderen
nationalen oder rassischen Identitäten? Übrigens sind
solche negativen kleinstaatlichen Identitäten, die
alle Europäer schmerzvoll erleben mußten, heute
überholt und nutzen den Europäern nicht mehr. Heute
sollte man die Zeiten mit anderen Mitteln messen, um
den neuen Feinden besser zu begegnen.
Historisch gesehen haben die
entgegengesetzten Euronationalismen und Balkanismen in
Mittel- und Osteuropa nie eine konvergierende Wirkung
für die europäischen Völker gehabt. Sie sind schädlich
gewesen und müssen deshalb abgelehnt werden. Alle
bisherigen Methoden der nationalen Selbstbestimmung -
wie die Zugehörigkeit zu seinem Stamm oder einem
eigenen Staat auf Kosten der benachbarten europäischen
Staaten und Stämme, z. B. Polen gegen Deutsche, Serben
gegen Kroaten oder Iren gegen Engländer - haben sich
als katastrophal erwiesen. Solche exklusiven
Nationalismen legitimieren nur das neomarxistische und
-liberale Experiment des Multikulturalismus. Cui bono?
Einiges darf man hier nicht übersehen:
Die alten europäischen Nationalismen und Balkanismen
haben alle sehr viel an europäischen Menschenleben
gekostet. Was jetzt den Europäern übrigbleibt, ist nur
ihre gemeinsame ethnokulturelle Identität, unabhängig
davon, ob sie in Australien, Kroatien, Chile oder
Bayern leben. Ironischerweise bietet heutzutage ein
neubalkanisiertes Europa und Amerika gutes Terrain für
ein gemeinsames biopolitisches Erwachen. Angesichts
der massiven Flut nichteuropäischer Einwanderer werden
sich mehr und mehr Europäer ihrer eigenen
ethnokulturellen und rassischen Herkunft bewußt. Die
unmittelbare Gefahr der Totalüberfremdung bietet jetzt
eine Chance, das große Ganze zu sehen und die frühere
Kleinstaaterei abzuschütteln. Jetzt erleben alle
Europäer täglich gefährliche Berührungen mit
"neueuropäischen" Völkerschaften, die ihnen total art-
und kulturfremd sind. Was heißt heute ein Deutscher,
ein Franzose, ein Amerikaner zu sein, da mehr als 10
Prozent der Bundesbürger und mehr als 30 Prozent der
Amerikaner nichtweißer Herkunft sind?
Kommunistischer Völkermord oder
Multikultimord?
Die meisten autochthonen Europäer und
weißen Amerikaner sind informiert über die
gefährlichen Folgen der Neubalkanisierung, aber selten
geben sie sich die Mühe, über deren Ursachen
nachzudenken. Ziehen wir zuerst ein paar Parallelen
zwischen kommunistischem Terror und heutigem
Überfremdungsterror. In diesem Zusammenhang können die
Schilderungen des mörderischen Wirkens der Kommunisten
in Osteuropa und besonders auf dem Balkan nach dem
Zweiten Weltkrieg als Beispiel dienen, um die heutige
Lage der Totalbalkanisierung und -überfremdung in ganz
Europa besser zu begreifen. Freilich, die
Thematisierung der Zeitgeschichte in Europa bzw. im
heutigen Kroatien ist, ähnlich wie in Deutschland,
nicht erwünscht und bleibt deshalb oftmals
soge-nannten "Rechtsradikalen", "Revanchisten" und
"Revisionisten" vorbehalten. Deswegen besteht auch für
einen gelassenen kroatischen oder deutschen Anarch die
Gefahr, daß er jedesmal, wenn er einen kausalen Nexus
zwischen den kommunistischen Völkermorden vor und nach
1945 in Osteuropa und dem heutigen Ãœberfremdungsmord
herstellt, als "Rechtsextremist" gebrandmarkt wird.
Der Einzelne und sein Doppelgänger Anarch müssen daher
ein gutes Einfühlungsvermögen in die Seele des
Andersartigen haben und immer vorausdenken.
Im Zuge des Terrors, den die
Kommunisten nach dem Zweiten Weltkrieg von Kärnten bis
Mazedonien durchführten, spielten ideologische Gründe,
also der berühmte "Klassenkampf", eine mindere Rolle.
Viel bestimmender war ein pathologischer Neid der
Kommunisten und ihre Erkenntnis, daß ihre
antikommunistischen und nationalistischen Feinde,
insbesondere kroatische, slowenische und volksdeutsche
Intellektuelle, intelligenter waren und eine höhere
moralische Integrität besaßen. Solch eine
Partisanengesinnung bzw. solche philo- und
paläokommunistischen Gedankengänge sind typisch für
die heutigen außereuropäischen Zuwanderer, wenngleich
sie noch nicht im Stande, sind ihren Neid und ihren
Haß gegen die Autochthonen in einen direkten Konflikt
umzuwandeln. Die kommunistischen Völkermorde nach dem
Zweiten Weltkrieg hatten Einfluß auf den Rückgang der
kulturellen und genetischen Fortentwicklung in
Kroatien und anderswo in Osteuropa. Die kroatische
Mittelschicht und eine große Anzahl intelligenter
Menschen wurden einfach ausgelöscht und konnten nicht
ihr Erbe, ihre Intelligenz und ihre Schaffenskraft an
ihre Nachkommen weitergeben.
Balkanisierung und Multi-Kulti als
kommunistische Ersatzideologie
Wo also liegen die Parallelen zum
neuen Überfremdungsterror in Westeuropa? Man muß
feststellen: Das, was die früheren Kommunisten mit
ihrem Terror in Mittel- und Osteuropa nicht vollenden
konnten, erreicht die heutige liberale "Superklasse"
mit ihrer sanften Ersatzideologie des
Multikulturalismus. Der ständige Zuzug von
Nichteuropäern führt zum Niedergang des europäischen
Genpools. So sieht man deutlich die krassen
Auswirkungen der Gleichheitsideologie und ihres
größten Vollstreckers, des Kommunismus, der einst
lehrte, daß alle Menschen gleich seien.
Im Liberalismus wird das Mordinstrument zwar anders benutzt, die
Folgen sind aber denen im Kommunismus gleich. Das liberale System glaubt, daß
alle europäischen Völker in einem neokommunistischen bzw.
liberal-multikulturellen Suprastaat von nichteuropäischen Stämmen stets ersetzt
werden können und wie Verbrauchsmaterial ständig reproduziert werden sollten.
Balkanisierung und Multikulturalismus funktionieren heute als Ersatzideologie
für den verbrauchten und diskreditierten Kommunismus. Beide Systeme sind bei den
Zuwanderern aus der Dritten Welt beliebt, aber auch bei den weißen
Linksintellektuellen des Westens, die immer auf der Suche nach neuer
Politromantik sind. Der Kommunismus ging in Osteuropa zugrunde, weil er sich als
Neomarxismus in der Praxis viel besser in Westeuropa verwirklicht hat.
Die Schuld an der Balkanisierung
Europas und Amerikas tragen die Kapitalisten. Es liegt
in ihrem Interesse, eine billige millionenstarke
Reservearmee zur Arbeit nach Deutschland und
Westeuropa zu holen, so daß sie immer wieder die Löhne
der einheimischen Arbeitnehmer herabsenken können. (3)
Diese importierten und zugewanderten Arbeitskräfte in
Europa haben niedrige Intelligenz, wenig
Sozialbewußtsein und gar kein Gespür für die
europäische Kultur. Deswegen sind sie besser
manipulierbar. Und deswegen sollte man die weiße
kapitalistische "Superklasse" als Hauptfeind
betrachten. Der Händler hat keine Identität. Einem
deutschen Börsenmakler oder einem kroatischen
Ex-Kommunisten und heutigen Spekulanten ist es völlig
egal, wo seine Heimat liegt - so lange er Geld
verdient. Schon der Urvater des Kapitalismus, der
berüchtigte, jedoch hochgepriesene Adam Smith,
schrieb: "Der Kaufmann ist nicht unbedingt der Bürger
irgendwelchen Landes." (4)
Der Fehler der Nationalgesinnten in
Europa und den USA ist die Verwechselung von Ursachen
und Wirkung des Multikultisystems: Nicht die
vorderasiatischen oder afrikanischen Einwanderer
tragen Schuld an der drohenden Balkanisierung Europas,
sondern die Systempolitiker und ihre sogenannte
kapitalistische "Superklasse". Hinzu kommt auch die
weit verbreite Meinung, daß der Islam mit seiner
angeblich gefährlichen und gewalttätigen Religion der
Hauptfeind ist. Man sollte hier aber zwischen Religion
und ethnischer Herkunft differenzieren. Zudem sollte
man sich auch daran erinnern, daß das jüdische Alte
Testament nicht gerade friedensstiftende Prosa ist.
Und auch wenn man das Evangelium liest, sollte man
sich an den Terror des Dreißigjährigen Krieges
erinnern, der unter dem Zeichen der christlichen
Konfessionen geführt wurde. Aber auch sonst ist
Religionskritik nicht geeignet, um Masseneinwanderung
zu kritisieren. Die meisten der 30 Millionen illegalen
Einwanderer in Amerika sind fromme Katholiken aus
Lateinamerika, die päpstlicher sind als der Papst,
obgleich sie den Europäern nicht artverwandt sind und
einer anderen Rasse und einem anderen Kulturkreis
angehören.
Das Kapital will Balkanisierung, da
das Kapital keine Heimat kennt. Es kennt nur die
Mobilität der Arbeitskräfte über nationale Grenzen
hinweg. Deshalb soll der neue Anarch nicht schockiert
sein über die stillschweigende und heilige Allianz
zwischen dem Kommissar und dem Händler, zwischen dem
Big* Business* und der Linkschickeria. Die Linke
spricht sich für die Masseneinwanderung aus, da die
Einwanderer für sie heute das Ersatzproletariat
bedeuten. Für den Kapitalisten ist es vorteilhaft,
Menschen aus der Dritten Welt nach Europa zu holen,
weil diese den Interessen des Kapitalismus dienen. Das
Kapital mit seinen Schmugglern von Menschen und Gütern
auf der einen und die Antifas, Päderasten,
Menschenrechtsaktivisten und christlichen Aktivisten
auf der anderen Seite: das sind heute die echten
Wortführer für die Abschaffung der Grenzen und die
Lautsprecher für ein multirassisches, multikulturelles
und wurzelloses Europa. Der Kapitalist zielt auf den
Abbau des Wohlfahrtsstaates, da ihm jeder Staat zu
teuer ist. Ein linker Antifa will den Nationalstaat
ebenso abschaffen, da für ihn jeder Staat nach
Faschismus riecht. Trotz des offiziellen
Zusammenbruchs des Kommunismus sind die
kommunistischen Ideen der Gleichmacherei und der
Glaube an den Fortschritt mehr als je lebendig im
heutigen liberal-multikulturellen Europa, wenn auch in
anderer Form und unter anderen Namen - und dies sogar
unter vielen Menschen, die sich selbst als
Antikommunisten deklarieren.
Identität in den Spätzeiten
Wie soll unsere neue Identität heißen?
Der neueuropäische Anarch muß sich bemühen seine
Kultur und sein Rassebewußtsein zu erhalten. Der
Rassebegriff kann nicht geleugnet werden, auch wenn
dieser Begriff heute kriminalisiert wird. Man kann
seine Religion, seine Gewohnheiten, seine politischen
Ansichten, sein Territorium, seine Nationalität, und
auch seinen Paß wechseln, aber man kann seinen
Erbanlagen nunmal nicht entfliehen. Die Soziobiologie
wird in den politischen Analysen der liberalen Medien
mit Spott und Ekel bedacht, wenngleich der Anarch
wissen sollte, insbesondere wenn der Ausnahmezustand
ausgerufen wird, daß er zuerst zu seinem eigenen Stamm
und zu seiner Sippe zu halten hat. Sollte er es
vergessen, wird der "Andersartige" nicht zögern, ihn
schnell an seine Sippe oder an seine Rasse zu
erinnern. Der jüngste Krieg in Jugoslawien war ein
klares Vorzeichen dessen, wie man seine "neue
Identität" erwirbt bzw. wie man ein Zufalls- oder
"Berufs"-Kroate wird. (5)
Jedoch Rassebewußtsein allein genügt
in den Endzeiten nicht als Hilfsmittel für vollkommene
Identität. Rasse muß immer in größerer, in geistiger
Weise verinnerlicht werden. Rasse ist nicht nur ein
biologisches Gegebenes - Rasse heißt auch geistige
Verantwortung. Es gibt viele, viele Weiße in Europa
und Amerika, die geistig total degeneriert sind -
trotz eines gutaussehenden "nordischen" Körpers. Ein
solcher Körper ist jedoch keinesfalls Garant für einen
ebensolchen Charakter. Schon Ludwig Clauß schrieb:
"Seelenkundlich eine Rasse erforschen, bedeutet
zunächst: den Sinn ihrer leiblichen Gestalt erkennen.
Dieser Sinn aber ist nur aus der seelischen Gestalt
verstehbar." (6)
Um europäische Identität
wiederherzustellen, muß der heutige Anarch zunächst
den Kapitalismus demontieren. Zweitens muß er auch die
Gleichheitslehre des Christentums kritisch überprüfen.
Nichteuropäische Einwanderer wissen genau, daß sie nur
im christlich geprägten Europa mit seiner Spätreligion
der Menschrechte und seinem Nationalmasochismus gut
und sorglos leben können. Gefühle des Selbsthasses
gibt es weder bei ihnen noch den Politikern in ihren
Heimatländern. Jene Weiße, jene Waldgänger, die in den
Ländern der Dritten Welt gelebt haben, wissen sehr
gut, was rassische Ausgrenzung und Diskriminierungen
gegen die eigene Bevölkerung in den Ländern der
Dritten Welt bedeutet. Ein Mestize aus Mexiko oder ein
Osttürke aus Ankara weiß genau, welchem rassischen und
kulturellen Kreis er in seiner Heimat gehört. Er hat
nichts zu suchen bei den "Türken" aus der Oberschicht,
die ihn ständig ausgrenzen und die auf ihre eigene
albanische oder ihre bosnische Herkunft sehr stolz
sind und sich dazu in der Öffentlichkeit bekennen. Im
Gegensatz dazu bieten Deutschland bzw. Amerika diesen
Mischlingen aus der Dritten Welt die Möglichkeiten an,
die ihnen aufgrund ihrer Herkunft in ihrer Heimat für
immer versperrt bleiben.
Das Großkapital der weißen Oligarchie
in Europa, gepaart mit Schuldgefühlen der Spätchristen
auf der einen Seite und linken Befürwortern der
Rassenpromiskuität auf der anderen Seite, sorgen für
die volle Legitimität der Abermillionen
nichteuropäischer Zuwanderer. Wenn die Europäer wieder
eine eigene Identität aufbauen wollen, sollten sie
zuerst den Kapitalismus und die Frei-markttheologie
demythologisieren. Auslandsimmigration kommt dann
sofort zum Stillstand! Denn Einwanderer haben dann
kein Motiv mehr, in den Ländern der Andersartigen zu
leben und daran große Erwartungen zu knüpfen.
Optimistisch
betrachtet, ist der Liberalismus am Ende. Sein
Experiment mit den abstrakten Dogmen des
Multikulturalismus, seinem wirtschaftlichem
Fortschritt und seiner ethnisch undefinierten
Bevölkerung ist gescheitert. Sowohl in Europa als auch
in den USA zeigt sich täglich, daß das liberale
Experiment tot ist. Es gibt dafür genügend empirische
Beweise. Nun ist es ein typisches Merkmal von
dahinsiechenden politischen Klassen, in weihevollen
Worten über ihre Unfehlbarkeit, über ihre Ewigkeit,
über die Wahrhaftigkeit ihres Systems zu dozieren -
gerade in dem Moment, wenn ihr System
auseinanderfällt. Solch selbstgefälliges Wunschdenken
hat man unzählige Male in der Geschichte er-lebt. Die
fingierten Selbstvorstellungen der heutigen
herrschenden Klassen über die Endzeiten und das "Ende
der Geschichte" ähneln der Denkweise der politischen
Klasse in der ehemaligen DDR und der Sowjetunion kurz
vor ihrem Zusammenbruch. In Sommer 1989 noch gab es
große Paraden in der DDR, wobei die dortigen Politiker
von der Unzerstörbarkeit des Kommunismus schwärmten.
Wenige Monat später fiel die Mauer - und das System
war tot. Und somit kam auch das Ende einer Welt und
das Ende einer Runde europäischer Schicksaalzeiten.
Die heute herrschende Klasse in Deutschland und der EU
weiß gar nicht, wohin sie will und was sie mit sich
selbst tun soll. Sie ist viel schwächer, als sie es
zeigen will. Der Anarch lebt wieder in einer höchst
spannenden historischen Zeitleere, und es hängt von
seiner Willenskraft ab, welchen Sinn er dieser
Zeitleere geben wird.
Dr. Tomislav Sunic
Hier & Jetzt (Ausgabe
18; Frühjahr 2012)
http://www.hier-und-jetzt-magazin.de/
Netzseite: www.tomsunic.info
Fußnoten :
1. Ernst Jünger, An der Zeitmauer, (Cotta- Klett
Verlag, 1959), Seite 25.
2) Vilfredo Pareto, "Dangers of Socialism", The Other
Pareto (St. Martin's, 1980), Seite 125.
3. Alain de Benoist, " L'immigration, armée de réserve
du capital ", Eléments, Nr. 138 (April- Juni 2011).
4 Adam Smith, An Inquiry into the Nature and Causes
of the Wealth of Nations, 2 Vol. (Edinburgh, Printed,
at the Univ. Press, for T. Nelson, 1827) p. 172.
http://www.econlib.org/library/Smith/smWN11.html
5. Tomislav Sunic, La Croatie, un pays par défaut?
(Avatar, 2010).
6. Ludwig Clauß, Rasse und Charakter, (Verlag Moritz
Diesterweg, Frankfurt a. M. 1942), Seite 43. |