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ILLUSION DES SÜDSCHLAWISCHEN STAATES     (07.10.2010)

DE: Wegen vermehrter Nachfrage deutschspr. Besucher unserer Web-Seite nach Informationen über die Geschichte Kroatiens, mit dem Schwerpunkt auf der Befreiung vor 20 Jahren, bringen wir Zeitungsberichte aus dieser Zeitperiode. Es handelt sich dabei meistens um Presseberichte aus der Schweiz, aber nicht ausschliesslich. Dabei gehen wir chronologisch vor und fangen mit Januar 1991 an.


HR: Studenti, profesori i drugi sve češće nam se obraćaju s pitanjem gdje bi mogli naći materijal o novijoj povijesti Hrvatske, postoje li knjige na njemačkom i slično. Upućivali smo ih na naše Veleposlanstvu u Bernu, no ono se zatajilo. Odgovori nisu stizali, a telefonski su bili nedohvativi. Tada bi ljudi ponovno "zakucali" na naša vrata, a mi im pomagali kako smo znali i vremenski stigli. Tako se rodila ideja o objavi švicarskih (ali i drugih) novinskih članaka toga doba. Počinjemo sa sječnjem 1991. godine.

ILLUSION DES SÜDSCHLAWISCHEN STAATES - 01

Jugoslawiens "Volksarmee" als Störenfried
Militärs unterlaufen den letzten Minimalkonsens

Von unserem Korrespondenten Arthur Meyer, Januar 1991

Kroatiens Staatspräsident Tudjman, gelernter Geschichtsprofessor, ehemaliger Generalmajor in Titos Partisanenarmee und späterer Dissident mit kommunistischer Gefängniserfahrung, sprach es vorgestern bei einem Vortrag in Wien gelassen aus. Jugoslawien zerbricht an jener Klammer, die es in den Vergangenen Jahrzehnten eisern zusammenhielt: am grossserbischen Machtanspruch, ausgedruckt nicht zuletzt durch die serbisch-montenegrinische Dominanz über die einstmals gemeinsame "Volksarmee" - und an der Herrschaft einer "neuen Klasse" , der Belgrader kommunistischen Bürokratie, deren Macht in Slowenien, Kroatien, Mazedonien und in Bosnien, nicht aber in Serbien-Montenegro gebrochen und durch ein demokratisches Mehrparteiensystem abgelöst worden ist.

Illusion des südslawischen Staates

Die Idee des gemeinsamen südslawischen Staates ist nicht mehr zu retten; das scheint mittlerweile auch der verzweifelt um die letzten Reste von Gemeinsamkeit kämpfende Bundesministerpräsident Markovic eingesehen zu haben: Markovic hat sich in den letzten Tagen auf ein "Minimalprogramm" konzentriert, das wenigstens in den wichtigsten Ueberlebenspunkten das Funktionieren der Bundesorgane bis zu einer Neuordnung sichern soll: ein Markt, eine Wahrung, ein Finanzsystem. Doch auch dieser "kleinste gemeinsame Nenner" ist längst unterlaufen. Selbst die kroatisch-slowenische Idee eines losen Staatenbunds aller (im Übrigen souveräner) jugo-slawischer Völker - von Tudjman in Wien als "eine Art Mini-EG" bezeichnet - erscheint, gemessen an der Realität- der letzten Wochen, schon als Maximalprogramm.


Alle darüber vom Bundespräsidium mit den Spitzen der (Teil-)Republiken geführten Verhandlungen sind regelmässig zu "Krisensitzungen" geworden - auch die jüngste Zusammenkunft von gestern wieder: Irgendwer hat immer rechtzeitig für Schwierigkeiten gesorgt. Am meisten jene, die sich nach aussen hin als die Beschützer von Recht und Ordnung aufspielen - die zu über zwei Dritteln am nationalkommunistischen serbischen Volkstribun Milosevic orientierten Offiziere der jugoslawischen Volksarmee. Genug, dass sie über eine eigene Militärgerichtsbarkeit verfügen, die nach Lust und Laune über alle zivilen Instanzen hinweg urteilt, wie jetzt gegen den kroatischen Verteidigungsminister Spegelj; ihren Unteroffizieren wurde dieser Tage von den Polit-Offizieren und in Tagesbefehlen der Führung eingebläut, sie verteidigten mit der Ordnung auch die "wohlerworbenen Errungenschaften des Sozialismus". .

Hoffnung auf Renaissance der Militärs in Sowjetunion

In Verkennung der eigenen Lage - seit Slowenien und Kroatien die Rekrutierung ihrer Söhne verweigern, besteht rund die Hälfte der dienstverpflichteten Soldaten (wegen deren extrem hoher Geburtenfreudigkeit) aus Kosovo-Albanern - schöpfen die im Tito-Staat überprivilegierten Nachfahren des Partisanen-Mythos verzweifelte Hoffnung aus der Renaissance der Militärs in der Sowjetunion. Zum Zündeln reicht ihre Macht allemal aus. Und im Verein mit den grossserbischen Intrigen führt das dazu, dass alle Kompromisse und Lösungen, die auf politischem Weg zustande kommen (zuletzt am vergangenen Freitag bei den Verhandlungen des kroatischen Präsidenten in Belgrad), schon am nächsten Tag durch irgendeine Provokation aus Armeekreisen wieder- in Frage gestellt werden.


Europas Mithilfe erforderlich


Im Interesse der letzten Stabilität der Region sollten daher auch die europäischen Nachbarn nicht länger von einem gemeinsamen Staat Jugoslawien ausgehen, sondern vielmehr aktiv mithelfen, Lösungen zu einem geordneten und friedlichen Auseinandergehen ohne Bürgerkrieg zu finden. Sie stehen dabei vor der - im Rückblick auf alle gewaltsamen Auseinandersetzungen im Europa dieses Jahrhunderts - vielleicht schwierigsten Aufgabe, bei der Definition von Grenzen mithelfen zu müssen, die einerseits politisch klar, andererseits aber auch für die diversen Minderheiten in den nationalen Mischregionen genügend durchlässig sein sollten. Wenn sich heute die jugoslawische Volksarmee als Störenfried einer politischen Lösung und als Gegner der Demokratisierung entpuppt, so wäre Westeuropa immerhin daran zu erinnern, dass es (seinerzeit im Zeichen des Ost-West-Gegensatzes und der strategischen Lage Jugoslawiens) nicht zuletzt westliche Kredite gewesen waren, die das Aufpäppeln dieser "heiligen Kuh" ermöglicht hatten. Vergleiche mit der in den Augen einiger wenig vorausschauender Strategen Irak als einstigem Gegner des Iran zugedachten Rolle sind dabei erlaubt.

Nationale Konflikte verschärft


(sda) Trotz der Krisensitzung der jugoslawischen Staatsführung über die Zukunft des Landes in Belgrad haben sich die nationalen Konflikte im Vielvölkerstaat weiter verschärft: Die Streitkräfte machten eindeutiger denn je klar, dass sie den kommunistischen Bundesstaat um jeden Preis aufrechterhalten wollen.


Wegen der unüberbrückbaren Gegensätze zwischen den acht Landesteilen wurde an der Krisensitzung nicht mit einem Kompromiss für den Bestand Jugoslawiens gerechnet. Selbst Beschlüsse über eine friedliche Trennung der zerstrittenen Republiken und Provinzen wurde nicht erwartet. Das Verteidigungsministerium beschuldigt "den Westen" , Jugoslawien zerschlagen zu wollen.


Die von Offizieren neugegründete Kommunistische Partei werde in Kürze zur wichtigsten Kraft im Lande aufsteigen. Der Konföderation erteilte die Armeespitze eine klare Absage.


Gleichtags ist es zu einer neuen Konfrontation zwischen der Armee und Kroatien gekommen. Kroatien widersetze sich der vom Militär angeordneten Festnahme des kroatischen Verteidigungsministers Spegelj.


Das Militärgericht in Zagreb hatte am Vortag die Festnahme Spegeljs "innerhalb von 24 Stunden" angeordnet, weil der einen "bewaneten Aufstand gegen die Armee" vorbereitet habe. Nach Überzeugung der kroatischen Regierung hatte Spegelj lediglich einen Beschluss des Kabinetts ausgeführt, als er mit importierten Waffen die Polizei der Republik bewaffnete.

de - 2010

 

 

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