(sda) Bei dem Luftangriff auf Zagreb wurde der Amtssitz
von Präsident Tudjman von zwei Kampfflugzeugen
bombardiert. Die Fassade des Banski Dvor-Palastes sei
getroffen worden. Das Büro sowie das Fahrzeug des
Präsidenten wurden zerstört; Tudjman selber blieb
unverletzt. Mehrere Menschen seien bei dem Angriff
verletzt worden.
US-Flotte soll Druck ausüben
Angesichts
der immer stärkeren Offensive von Armee und serbischen
Verbänden hat Kroatiens Präsident Tudjman an die Nato
appelliert, wenigstens 30 000 Soldaten als
Friedenstruppe zu schicken. Gleichzeitig sollen die
USA Einheilen ihrer sechsten Flotte im Mittelmehr vor
die jugoslawische Küste schicken, um Druck auf die
Armee auszuüben.
Der erste
massive Angriff auf Zagreb erfolgte nur wenige Stunden
vor Ablauf des EG-Ultimatums für eine Einstellung der
Kämpfe am Montag um 24.00 Uhr. Falls die Kämpfe bis
dann nicht eingestellt sind, werden Maßnahmen gegen
diejenigen ergriffen, die sich nicht an
Waffenruhe-Abmachungen hielten. Der deutsche
Aussenminister Genscher drohte unterdessen Serbien mit
einem deutschen Handels- und Wirtschaftsboykott .
Kroatien und Slowenien vor
Unabhängigkeits-Erklärung
Am Montag um Mitternacht lief auch die
am 7. Juli auf der Adria-Insel Brioni von Kroatien und
Slowenien mit der EG vereinbarte Frist aus, in der die
beiden Republiken den Vollzug ihrer Unabhängigkeit
aussetzten. Slowenien und Kroatien wollen heute mit
der Verwirklichung ihrer Unabhängigkeit beginnen, die
sie am 25. Juni erklärt hatten.
Rauch
über dem Regierungsvirtel von Zagreb nach dem
Luftangriff der jugoslawischen Bundesarmee.
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