"Nicht einmal ein Staubkorn ist von unserer Seite
auf den alten Teil Dubrovnik gefallen", sagte am
Samstag Armeegeheimdienstchef Marko Negovanovic im
Fernsehen in Belgrad. Die im Fernsehen gezeigten
Bilder mit schwarzen Rauchsäulen über der Stadt seien
durch "von Kroaten angezündete alte Autoreifen"
hervorgerufen worden.
Für Dubrovnik wurde am Samstag eine
Waffenruhe vereinbart. Wie der EG-Sprecher Koestal
mitteilte, sieht diese Abmachung der kriegführenden
Parteine auch vor, dass die Bundestruppen die
Seeblockade der Stadt aufheben und dass die Strom- und
Wasserversorgung wiederhergestellt wird.
Die Uno-Organisation für Erziehung,
Wissenschaft und Kultur (Unesco) hatte am Freitagabend
in Paris eklärt, 30 Prozent der historischen Gebäude
Dubrovniks seien durch das Bombardement der
Bundesarmee zerstört oder schwer beschädigt worden,
zehn Prozent der historischen Bausubstanz stünden in
Flammen. Nach Angaben der Stadtbehörden in Dubrovnik
hat der Beschuss vom Freitag 28 Todesopfer und 60
Verletzte gefordert. Unter den beschädigten Gebäuden
seien der Sponza-Palast, die Kathedrale, der
Prinzenpalast, die Musikschule, das Rupe-Museum, die
Synagoge, die Moschee, die ortodoxe Kirche, mehrere
katholische Kirchen, die internationale Universität
und mehrere Hotels.
9. Dezember 1991 / SDA/AP/Reuter
Text:
Zangenangriff der Armee auf Kroatien
Videofilme:
- Angriff auf Dubrovnik, 1. Tag
- Bomben auf Dubrovnik
09.12.2010. |