(sda/ap-09.10.1991) Das kroatische Parlament beschloss
das endgültige Ausscheiden der Republik aus dem
jugoslawischen Staatsverband, nachdem die Erklärung
der staatlichen Unabhängigkeit im Juli drei Monate
lang ausgesetzt worden war.
An geheimem
Ort
Das kroatische Fernsehen berichtete, die vom Parlament verabschiedete
Resolution erkläre die jugoslawische Gesetzgebung in Kroatien für ungültig. Die
Verbände der Bundesarmee auf kroatischem Boden würden fortan als
betrachtet. Die Resolution sei einstimmig verabschiedet worden. Die
Abgeordneten hatten sich nach dem Angriff der Bundesarmee auf das
Regierungsviertel Zagrebs vom Vortag an einem geheimen Ort versammelt. Die
Unabhängigkeitserklärungen Kroatiens und Sloweniens vom. 25. Juni waren auf
Druck der EG am 7. Juli für drei Monate ausgesetzt worden, um eine politische
Lösung des jugoslawischen Konflikts zu ermöglichen.
Kalte Dusche aus London
Der britische Aussenminister Hurd sprach sich indessen gegen eine Anerkennung
der Souveränität der zwei jugoslawischen Republiken aus. Dies wäre zu diesem
Zeitpunkt
und würde den Konflikt ausweiten, sagte Hurd in einem BBC-Interview. Die EG
habe alles getan, um Jugoslawien zu helfen. Der Wunsch nach Frieden sei aber
nicht spürbar gewesen.
08.10.2010. |