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KROATIEN - ENDLICH FREI?

Vom Kommunismus in die EU-Diktatur


Seit dem Tode von Franjo Tudjman, dem Vater des neuen Kroatien, im Jahr 1999 haben die Regierungen in Zagreb und ihre linksliberalen Medientrabanten keine Ahnung, was man mit dem neuen Staat tun sollte. Wozu braucht man Staatsunabhängigkeit, wenn die neuen Herrscher ihre eigene Legitimität nur in Brüssel entdecken wollen?
In der Tat war die Rekonvertierung kroatischer Politiker von fingierten Nationalisten zu falschen Liberalen kein schweres Unternehmen. Die Unterwürfigkeit vor Belgrad ist jetzt durch die Unterwürfigkeit vor Brüssel ersetzt worden.
Man kann diese kroatische Lage gut mit den Zeichnungen Paul Webers illustrieren, da man in Zagreb die ganze post- und nachkommunistische Spezies in den neuen Rollen beobachten kann: von ehemaligen kommunistischen Spitzeln, bis zu den vermeintlichen Nationalisten, die sich laut als Ultrademokraten vorstellen. Wie auch in anderen ehemals kommunistischen Ländern besteht die große Mehrheit der kroatischen Staats- und Regierungsbeamten aus Überbleibseln des alten Regimes. Große Teile der Öffentlichkeit haben sich von einem schnell verdauten Jugokommunismus in Rekordgeschwindigkeit zu einem nachgeäfften westlichen Liberalismus umgeschminkt.


Wie nie zuvor schwebt heute ein Mysterium über Kroatien: Wer war eigentlich überhaupt der Stifter kroatischer Unabhängigkeit? Das kroatische Volk? Oder war Kroatien ein akademischer Fall des "reaktiven Nationalismus", den man dem Serben Slobodan Milosevic und seiner jugoslawischen Armee zu verdanken hat? Ein "kausaler Nexus" würde man fast sagen, da die Idee des kroatischen Nationalismus ohne den "bösen Serben" kaum lange überleben hätte können. Hätte es 1991 keinen aggressiven Serbenanschlag gegen Kroatien gegeben, wäre es heute fraglich, inwieweit und in welchem Maße Kroatien als selbständiger Staat auf der Landkarte existieren würde.

Anbiederung an die EU-Machthaber


Das war damals. Heute sind sowieso die meisten Politiker in Kroatien "gute Westler" geworden. Es lohnt sich nicht mehr, laut über sein "Volkstum" zu reden oder über die ewige "kroatische Seele" zu plaudern. Das kann - wie es auch im modernen EU-Europa Brauch ist - von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen als Zeichen des Rechtsextremismus umgedeutet werden. In den Augen der Brüsselbonzen ist die kroatische Kleinstaaterei nur in der EU auflösbar.
Um von dieser EU gute Zeugnisse für politisch korrektes Benehmen zu bekommen, bemühen sich die aktuellen kroatischen Machthaber täglich aufs Neue, den öffentlichen Diskurs auf Linie zu halten. Die ehemalige kommunistische Syntax ist noch immer da, aber die neue Sprachregelung verlangt den Gebrauch völlig neuer Worte, wie "Globalismus", "Multikulturalismus" , "EU-atlantische Integration", ,,Transparenz" oder "freimarktwirtschaftliche Demokratie" - ein Wortschatz täglicher Kommunikation. Die ewigen "Ehemaligen ", die vor dem Zerfall Jugoslawiens über die Ewigkeit der Selbstverwaltung vom "Titoismus mit humanem Antlitz" redeten und dann plötzlich, von 1990 bis 1995, sich selbst in revisionistischem Antikommunismus versucht hatten, dozieren jetzt über die Unvermeidlichkeit der liberalen Demokratie. Eine neue Form des Gesinnungsterrors, ähnlich dem in der EU, ist entstanden. Dieser erinnert in vielen Aspekten an die totalitären Zeiten des zerbrochenen Jugoslawien.

Die neuen Götzen


In den neuen Ländern des ehemaligen Jugoslawien sterben die Altkommunisten anscheinend nie. Auch Kroatien ist tief vom jugokommunistischen und balkanesischen Geiste infiziert. Einst war es die große Pflicht für alle kroatischen Politiker, die Pilgerfahrt nach Moskau oder Belgrad zu unternehmen; heute machen sie den politisch korrekten Umweg zu anderen Heiligkeiten, bzw. nach New York und Tel Aviv. Dort wohnen die neuen Götzen, die man nun bewundern und denen man hörig sein muß. Überall herrscht die Stimmung, auch im ganzen Parteiwesen Kroatiens, daß man nur durch das Rezitieren der Litanei der Menschenrechte und die Predigt der Multikultireligion den Beitritt des Landes in die EU sicherstellen kann.
Mann könnte sich daher fragen: Was war eigentlich das Ziel der kroatischen Unabhängigkeit? Los von Jugoslawien und Gründung eines selbständigen Staates, oder los von Jugoslawien und Eintritt in ein noch schlimmeres "Euroslawien"?
Wie ihre Vorgänger haben die Politiker der neuen kroatischen Elite, aus soziologischer und anthropologischer Sicht gesehen, ein solides Pedigree aus kommunistischen Systemzeiten. Trotz ihrer ultra-liberalen Phraseologie können sie kaum ihren kommunistischen Phänotyp verbergen. Ihre gemeine und internationalistische Gesichtsmorphologie, obgleich in verschiedenen Modifikationen, kann man täglich beobachten.
Noch immer beherbergt das traditionsreche kroatische Volk ein paar nationalistische Intellektuelle, und so manch berühmten Sportler.
Doch sobald sich eine von diesen Personen kritisch gegenüber den neuen politischen EU-Floskeln äußert, wird sie sofort als "faschistisch" gebrandmarkt. Stattdessen verlangt die EU von servilen kroatischen Politikern ständige Sprüche über die Gefahr eines neuen "Ustashastaates". Die großen Massaker, die die Kommunisten am kroatischen Volk begangen haben, werden kaum noch erwähnt. Die genetische Katastrophe Mitte und Ende 1945, die von den Kommunisten begangen wurde, ist wieder ein Tabuthema geworden, da die Enkel und Kinder der Titopartisanen heute fest in der Regierung sitzen und dazu noch einen guten Ruf bei den Spätdemokraten der EU-Schickeria genießen.
Und der schöne neue Westen? Die EU- und UN-Diplomaten haben gute Kumpanen in den kroatischen Post-Kommunisten gefunden. Die waren aber schon echte Freunde während der Zeiten, als Tito für viele westliche Meinungsmacher und Politiker als großer Staatsmann galt. Damals war der größte Anhänger des Titiosmus und Jugokommunismus die westliche Linke - sogar mehr als ihre jugoslawischen bzw. kroatischen kommunistischen Brüder im Geiste selbst! Deswegen sind die beiden Seiten, ob im Osten, ob im Westen, beide genauso korrupt wie kriminogen, und decken und legitimieren volens nolens ihre gemeinsame Unpolitik durch promiskuitive paleo-marxistische Symbiose, dieses Mal euphemistisch "Globalismus" und "Multikulturalismus" genannt.

Parallelen zur Lage in BRD


Ähnlich der kroatischen postkommunistischen Elite haben auch die EU-Meinungsmacher große Furcht von ihren eigenen Nationalisten. Um dem Rechnung zu tragen, wird in Deutschland und auch in Kroatien auf allen offiziellen Wellenlängen über den realen und surrealen gesellschaftlichen Rechtsruck und eine angebliche "Nazigefahr" geredet. Auch wenn es keine "Rechtsradikalen" gäbe, würden sie schnell erfunden werden.
Diese negative "anti"-Legitimität ist ein typischer Gesinnungsterror eines todgeweihten liberalen Systems, und dient dem Zweck, die politischen Klassen in Europa und den Status quo am Leben zu halten - ob in Berlin, Belgrad, Paris - oder in Zagreb. Echte kroatische Nationalisten, von denen es nur wenige gibt, sind nicht käuflich - und das wissen die EU-Oberen sehr gut.


Viele Parallelen kann man zwischen dem neurotischen Deutschland und dem vergleichsweise normalisierten Kroatien, das jetzt von Brüssel Meinungsmachern neurotisiert wird, ziehen. Es versteht sich von selbst, daß die Deutschen von den Kroaten immer als "Brüder" betrachtet wurden. Klar, geographisch ist Kroatien ein Land des Donau-Beckens, das völlig von der mitteleuropäischen Kultur durchdrungen ist. Aber es ist vor allem die Idee des Reiches, die den kroatischen Nationalismus am Leben hält. In den Augen der kroatischen Nationalisten ist Deutschland, aus geographischer Sicht gesehen, nicht nur ein großes Land, sondern die Verkörperung Europas schlechthin. Ein kleines Randvolk, wie die Kroaten es sind, wird nie eine große Rolle in der Politik spielen, da sich alles was sich in Berlin abspielt, am nächsten Tag in Kroatien abspiegelt. Und das war immer so in der Geschichte Kroatiens. Wenn Deutschland morgen oder übermorgen seine geistige und völkerrechtliche Unabhängigkeit zurückerobert, und sich von den euroatlantischen Strukturen befreit, wird sich das automatisch auf Kroatien auswirken. Zurzeit sind die beiden Staaten verpflichtet, mehr päpstlich als der Papst zu sein, bzw. mehr Zeichen der Scheinliebe für die liberale Demokratur zu zeigen, als andere Länder der sogenannten internationalen "Wertegemeinschaft".


Viele nationalgesinnte Kroaten begreifen, im Gegensatz zu ihren korrupten antinationalen Politikern, daß in der EU kroatisches Volkstum schneller verschwinden wird als im ehemaligen Jugoslawien. Paradoxerweise sind die Leute, die am meisten auf der kroatischen Scheinselbständigkeit beharren, nicht die kroatischen Nationalisten, sondern der Nachwuchs der Jugogarde. Im heutigen unabhängigen Kroatien hat die posttitoistische Elite, die fast nur aus Söhnen und Töchtern ehemaliger kommunistischer Henker besteht, einen politischen Spielraum, von dem sie im zentralistischen Jugoslawien nicht einmal fantasieren konnte. Sie genießt jetzt politische und kleptokratische Autonomie, von der sie in kommunistischen Zeiten nicht einmal zu träumen wagte. Nicht mehr nötig ist es heute, nach Belgrad zu reisen und dort um politische Genehmigung zu bitten. Jetzt können alle überall autonom paradieren und plaudern - und plündern, ohne ihre ehemaligen serbo-kommunistischen Bundesgenossen vorher um Erlaubnis zu fragen. Man vergisst oft, daß der Kommunismus eine Pathologie war, deren schlimmste Feinde nicht Antikommunisten, sondern ihre eigenen Glaubensbrüder selbst waren.
In Anbetracht dessen ist es durchaus möglich, daß im Notfall dieselben ex-post-kommunistischen Beamten Kroatiens wieder virulente Scheinnationalisten werden, oder gar gute Neujugoslawen - wenn sich die geistesgeschichtliche Lage in Europa dramatisch ändert.


Für kroatische Patrioten, wie auch für die serbischen, deutschen und alle anderen europäischen Patrioten, liegt indes der einzige Weg zur Freiheit im Verlassen des kleinlichen Provinznationalismus, der sich immer auch durch das Ausschließen des jeweils Anderen legitimieren mußte. Das Ziel sollte vielmehr die gemeinsame Behauptung der Idee des Reiches für alle europäischen Völker sein.
Der Hauptfeind wird nicht durch den jeweiligen Nachbarnationalisten verkörpert, sondern von der globalistischen Ideologie des Liberalismus und Plutokratismus!

Dr. Tomislav Sunic
http://www.volk-in-bewegung.de/

Dr. Sunic ist Schriftsteller, Übersetzer und ehemaliger US-Professor der Politwissenschaften. Er ist Autor des Buches Homo americanus: Child of the Postmodern Age. Sein neues Buch, das der Autor auf Französisch verfasst hat, trägt den Titel Croatie: un pays par défaut? und wird bald veröffentlicht werden. (http://doctorsunic.netfirms.com; http://www.tomsunic.info)

Hrvatski: Hrvatska - konačno slobodna? Iz komunizma u EU-diktaturu

20.09.2010.

 

 

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